Wiederentdeckt: die Altstadt

Wiederentdeckt: die Altstadt

Die Altstadt nördlich der Langen Straße, 1942 teilweise zerstört, verfiel in den vergangenen Jahrzehnten zusehends. Erst in den achtziger Jahren wurde sie "wiederentdeckt", und allmählich begann die historisierende Sanierung mit klinkerverblendeten Plattenbauten.

Speicher wurden rekonstruiert, neue Wohnhäuser lehnen sich in die Höhe und Struktur an die wenigen hanseatischen Bürgerhäuser an. Die Wokrenter Straße vereint 15 historische Giebel. Aber nur eines der Häuser hat hier gestanden, die anderen wurden umgesetzt oder nach alten Zeichnungen neu gebaut.

Nummer 40, das Haus der Architekten, ist eines der letzten Hausbaumhäuser, die um einen Eichenmast herum gebaut wurden. Original ist auch der Speicher aus dem Jahr 1795 in der Schnickmannstraße, in dem heute die Rostock-Information untergebracht ist. Er gehörte einst dem Apotheker Witte, Lehrlingskollege Theodor Fontanes in der Dorotheenstädtischen Apotheke Berlin. Über das helle Kopfsteinpflaster plätschert Brunnenwasser, die Steine sind zu Wellen geworden. Das störrische Pferd mit dem Reiter in der Badstüberstraße schuf der Bildhauer Jo Jastram als Hommage an den niederdeutschen Dichter John Brinkmann. Jenseits der Langen Straße, die in den 50er Jahren zur Magistrale ausgebaut wurde, hat sich in der Fußgängerzone Kröpeliner Straße Großstadtflair entwickelt - wenn man die Zeichen der Zeit auch dazuzählt: Die teuren Geschäfte und sehr guten Restaurants der frühen Nachwendezeit haben bekannten Kaufketten Platz machen müssen.

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